sprunghaft
Zu 6.) Sprunghaftes Verhalten
Menschen mit sprunghaftem Verhalten sind extrem reizoffen, lassen sich leicht ablenken und sind kaum in der Lage, ein begonnenes Stück zu Ende zu führen.
Hierzu gehören besonders das von mir sog. Hampel-Syndrom, die von mir definierte Hyperdynamie und auch Verhalten auf Grund des Gehirnphysiologischen Schalters. Diese Themen sind ausführlich behandelt in Siebel/Winkler “Noosomatik” Bd.V.
Sie wirken getrieben, ständig auf der Flucht vor ihrem gewähnten Versagen und beteiligen sich an gemeinsamem Meditieren meist nur formal, ohne sich wirklich auf den Inhalt einzulassen. Die Sorge, zu versagen, ist vorherrschend und bedingt Ausweichverhalten und Mitläufertum. Da sie wenig eigene Ideen beim Meditieren haben, schließen sie sich gerne den Ideen anderer an, wobei sie sich schnell zurückziehen, wenn sie den Eindruck haben, nicht mitzukommen oder etwas nicht zu verstehen. Das Verhalten folgt der Bewegung “Machen um des Machens willen“ ohne Bezug zur Sache oder dem Mitspieler. Das Klientel kreist um sich selbst, seine formalen Aktivitäten, und bleibt sich selbst durch permanente Anspannung und innere Getriebenheit fremd beim Meditieren. Dieses Verhalten kann als Folge von Hyperaktivität (zum Unterschied zu ADHS) auftreten, des mangelnden Erspürens von sich selbst, Grenzenlosigkeit und der Flucht vor Ruhe und Entspannung, die als Hilflosigkeit gedeutet wird. Ruhe wird als unaushaltbare Herausforderung erlebt und muss mit allen Mitteln der Selbst- oder Fremdstimulation verhindert werden.
Ursachen können auf die Zeit während der Schwangerschaft zurückgeführt werden, wenn das Klientel durch anhaltenden Stress der Mutter gezwungen ist, durch Überproduktion von weiblichen Hormonen den Stresspegel der Mutter auszugleichen, um zu überleben. Das Klientel lernt dann bereits im Mutterleib, dass es “immer etwas mehr tun muss, als das Normale“, was als Erfahrung im physiologischen Gedächtnis gespeichert wird und nachgeburtlich in Form von Verhalten und Körpersymptomen zum Ausdruck kommt.
(siehe dazu als PDF: LESEN. )
Diese Menschen brauchen Ordnung, Orientierung und klar strukturierte Situationen und auch die Grenze, dass ein begonnenes Stück zu Ende gespielt wird. Das heißt: diese Menschen brauchen Erfolgserlebnisse, gerade da ihr Verhalten Ergebnissen aus dem Weg geht und von der Vorstellung gekennzeichnet ist: “Das wird ja nur langweilig..., hab keine Lust mehr..., jetzt will ich was anderes...“ usw. Da diese Menschen die Erfahrung von wirklichem “Einlassen“ nicht kennen, fürchten sie das Ergebnis, so als ob am Ende nur das “eigene Versagen“ herauskommen kann. Irgendeinen Grund “muss“ es ja haben, dass sich z. B. Partner oder Partnerin keine Zeit für sie nehmen oder immer unter Stress stehen.
Ergebnisse geben Information über das eigene Können, Fähigkeiten und Fertigkeiten, und fördern das Selbstvertrauen und die Lust am Lernen. Diese Informationen müssen auch dem Klientel zugängig gemacht werden und das Wissen, dass Entspannung beim Meditieren regeneriert und nicht die ständige Suche nach Ablenkung. Das dabei entstehende Interesse an sich selbst fördert auch die Beziehungsfähigkeit und den Spaß daran, eigene Bedürfnisse ernst zu nehmen und auch Position dafür zu beziehen.