Meditationsbeobachtung

Voraussetzungen für die Arbeit mit der AM im Umgang mit dem Klientel

1.) Unser Interesse, das Klientel in seiner Individualität und Einzigartigkeit kennenlernen zu wollen.

2.) Die Annahme der Informationen, die uns das Klientel in seinem Verhalten gibt.

3.) Die Verarbeitung der Informationen, die wir als Nachricht/Mitteilung dem Klientel bewusst machen und ggf. hinterfragen.

4.) Aus der Verarbeitung der Informationen des Klientels und unserer Reflexion dem Klientel gegenüber ergibt sich die individuelle Kommunikation miteinander.

5.) Diese Kommunikation über Sprache, Meditieren und gemeinsames Handeln ermöglicht Entlastung und damit Regeneration für das Klientel, wie auch für uns selbst.

6.) In der Regeneration ergeben sich Lösungsansätze für Problemstellungen und Impulse zur Verarbeitung von Konflikten, so dass sich das Klientel seiner selbstständigen Möglichkeiten zur Erweiterung seiner Fähigkeiten und Fertigkeiten bewusst werden kann.

7.) Die Wahrnehmung der Selbständigkeit und Autonomie des Klientels ermöglicht das “Ja” sich selbst gegenüber, mit der Erfahrung des bewussten “Selbst-Tätig-Werdens”.

In der Selbstannahme widerfährt dem Klientel Freude und Gewissheit über das eigene Sein.

Diagnosehilfen

Für den Kommunikationsprozess ergibt sich daraus folgende Erkenntnis:

1.) Mit unserem Interesse bewegen wir uns dem Klientel entgegen und lernen dabei das Klientel in seiner Individualität kennen, was wiederum den Effekt hat, dass wir durch die einzigartigen Verhaltensweisen des Klientels mitbewegt werden, was uns auch unser Interesse an uns selbst mitteilt.

2.) Mit unserer Teilnahme am Meditieren setzen wir durch unsere Individualität Grenzen und erfahren darüber auch die Grenzen, die uns das Klientel über sich selbst mitteilt.

3.) In der gegenseitigen Wahrnehmung und Akzeptanz des Gegenübers in seiner Menschlichkeit ist die Verarbeitung des Augenblicks möglich, die jeden sorgenvollen oder begrenzten Blick in die Vergangenheit oder Zukunft verblassen lässt.

4.) Im Hier und Jetzt die gemeinsamen Erfahrungen zu verarbeiten erhält uns den Raum für das gegenseitige “Ja” und gibt Raum für neue Erfahrungen miteinander.

Beobachtungsmöglichkeiten für die Deutung von Meditationsverhalten

Form:

1.) Welche Formenwendet das Klientel vorwiegend an?

2.) Steht die Wahl der Form in Zusammenhang mit Wahrnehmungs-, Entwicklungs- und/oder Teilleistungsstörungen oder mit der aktuellen Situation, in der sich das Klientel befindet?

3.) Ist das Klientel in der Lage, andere Formen anzuwenden / auszuprobieren?

Inhalt

1.) Was wird dargestellt?

2.) Wie wird der Inhalt dargestellt?

3.) Wiederholen sich die Inhalte schon über einen längeren Zeitraum?

4.) Welche aktuellen Konflikte, Probleme beschäftigen das Klientel zur Zeit, und sind diese im Meditationsverhalten wiederzufinden?

5.) Dient der Inhalt der Einübung von Fähigkeiten und Fertigkeiten oder des Abarbeitens von Energien, Aggressionen oder Selbstunsicherheit?

6.) Ist eine Reflexion des Inhaltes möglich, oder wird vom Klientel abgeblockt oder abgelenkt?

7.) Wie beschreibt das Klientel selbst seine Inhalte / Interessen?

8.) Wie empfinde ich mich selbst im Umgang mit dem Klientel?

Meditationsweise

1.) Wie teilt sich das Klientel beim Meditieren mit?

2.) Meditiert das Klientel allein oder bevorzugt in der Gruppe oder mit Einzelpersonen?

3.) Wie wirkt das Klientel beim Meditieren?

4.) Wie geht das Klientel mit Frustrationen, Erfolgserlebnissen, Konflikten, neuen Situationen, Störungen usw. um?

5.) Wie nimmt das Klientel Beziehungen zu Personen und zu den Meditationsthemen auf?

6.) Ist das Klientel in seinem Verhalten spürbar und ansprechbar?

7.) Wie empfinde ich mich im Umgang mit dem Klientel, kann ich der Meditationsweise und den Inhalten folgen, oder bemerke ich Widerstände in mir?

8.) Wie geht das Klientel mit Regeln, Abmachungen, vorgegebenen Strukturen um?

9.) Sind aktuelle Konflikte des Klientels in den Erfahrungen mit Meditationsthemen erkennbar?

Hypothesen/Deutung des Verhaltens

Zusammenfassende Beschreibung des Verhaltens des Klientels:

1.) Entwicklungsstand / Wahrnehmungsstörungen / Teilleistungsstörungen?

2.) Hinweise auf traumatisierende Erfahrungen und aktuelle Konflikte des Klientels?

3.) Hinweise auf Störungen anderer Art?

4.) Hinweise aus der Anamnese des Klientels, die meine Hypothese unterstützen oder falsifizieren?

5.) Welche Fragen sind offen/ welche Informationen fehlen mir (noch), um meine Hypothese zu festigen?

6.) Wie gehe ich mit meinen Beobachtungen, Schlussfolgerungen um ?

7.) Wie kann ich Einfluss nehmen oder Impulse geben, damit das Klientel die Möglichkeit erfährt, sich aus seinen individuellen Schwierigkeiten / Problemen usw. zu lösen, diese zu verarbeiten und mit anderen, angemessenen Erfahrungen zu füllen?

8.) Nehme ich Grenzen bei mir wahr, mit den Störungen des Klientels angemessen umzugehen?

9.) Welche Möglichkeiten habe ich in Zusammenarbeit mit den Bezugspersonen, auf die Störungen eines Kindes aufmerksam zu machen und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten?

10.) Welche zusätzlichen Hilfen (Untersuchungen, Therapien, Unterbringungen usw.) sind erforderlich, um dem Klientel angemessene Entwicklungschancen zu ermöglichen?