Aktionsfeld Gruppenarbeit beim Meditieren

In Konfliktsituationen wird leicht übersehen, dass mit einer Vorstellung gestritten wird, die wir uns von dem/der anderen gemacht haben, der Konflikt also eigentlich im eigenen Inneren gestartet worden ist. Zusätzlich gilt in der Regel für die Gruppenarbeit: man/ frau lässt sich auf das Meditieren ein “plus” Hoffnung auf Hilfe. Diese Vorstellungen haben “Substanz”, da die eigene Hoffnung immer einen Inhalt hat, auch wenn man ihn auf einen anderen überträgt. Nach Aufdeckung der Ursachen und Verarbeitung der Probleme, die zu einer Krise geführt haben, ist eine positive Gestaltung des Miteinanders möglich, wenn dies denn gewünscht werden sollte.

Gruppenarbeit selbst ist ein Feld, auf dem die Teilnehmenden sich gegenseitig teilgeben und akzeptieren können. Sie sollen nicht “eins sein”, nicht ihre persönlichen Ideen und Erfahrungen hinter der Gemeinsamkeit zurückstehen lassen. In der Gruppenarbeit leben alle gleichwertig von der Hoffnung her, gewisssein zu dürfen. Dazu gehört die freie Willensentscheidung. Und der Mut, diese Entscheidung durchzuhalten.

Eigenständigkeit ist kein Selbstzweck, sondern sekundäres Potential, primäre Ideen, Wünsche und wirkliche Gefühle auszudrücken. Tabuisierungen führen zum Verlust an Schönheit und Freiheit. Doch Gesprächsbereitschaft lässt sich auch nicht durch eine noch so deutliche Sprache erzwingen - Geduld als langer Mut, als Mut mit langem Atem, führt auch hier zu Erfahrungen inhaltlicher Kommunikation: sich verständlich machen ist die Grundlage zum Aufbau von Verständnis.

    Eine der stärksten moralistischen Abwertungen in der Gruppenarbeit ist der Satz “Du verstehst mich nicht”.